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Autor Thema: [Set-Kritik] 10276 Colosseum  (Gelesen 6015 mal)

kofi

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[Set-Kritik] 10276 Colosseum
« am: 02. Januar 2021, 13:21:27 Nachmittag »

Ich werde hier keinen klassischen Aufbaubericht wiedergeben. Denn davon gibt es im Netz ja bereits unzählige, und noch dazu sehr gute, wie der hier zum Beispiel:
https://zusammengebaut.com/lego-10276-kolosseum-im-review-herausragend-107309/

Ich möchte das Set 10276, Colosseum, aus der Sicht eines MOCers beleuchten und dabei auf folgende Aspekte eingehen:
1. Anregungen zur Diskussion oder Was mir beim Bauen aufgefallen ist
   Neues Formteil 2020
   Farben
   Instabilität
   Kellergemäuer
   Die wichtigsten Teletypen im Set
   Welche Teile gefallen mir am meisten?
   Kuriosum
   Qualität der gedruckten Bauanleitung
   Déjà–vu
   Schönheitsfehler
   
2. Das Dilemma mit den Wiederholungen - oder gar kein Dilemma?!
3. „Offtopic“: Für unsere Statistikjunkies
4. Schlussbemerkung
5. Rückschau der größten LEGO Sets aller Zeiten



Viel Spaß beim Lesen!!!
« Letzte Änderung: 02. Januar 2021, 18:22:57 Nachmittag von kofi »
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[Set-Kritik] Anregungen zur Diskussion oder was mir beim Bauen aufgefallen ist
« Antwort #1 am: 02. Januar 2021, 13:22:01 Nachmittag »

Neues Formteil 2020:
In Karton I sticht natürlich gleich mal das neue Formteil in olivgrün heraus.
Ich hatte ja bisher noch nicht das Vergnügen damit bei den Mosaiken, deshalb war ich positiv überrascht! Ich mag diese großen Dinger eher nicht und fühle mich immer zurückversetzt in die 90er, anfang 20er Jahre als die Formteile hoch im Kurs waren und die Kreativität darunter zu leiden hatte. Aber hier ists was anderes. Diese Platten verschaffen als Grund dem ganzen recht einfach Stabilität, ich bin schwer beim Überlegen mir davon welche zuzulegen für meine MOCs, denn ich mach eigentlich bisher nix anderes als dass ich eine 48er Platte mit Verstrebungen aussteife.. und mit dem Formteil wäre das einfach und Teilesparend umzusetzen!



Achtung Spoileralarm!! Eine ähnliche Variante verwendete ich vor kurzem bei meiner Floating Island um den Boden, der ja stark überhängt, zu stabilisieren. ICh werwendete dafür diese Teile zwischen Schichten aus Platten:



Also Daumen hoch für dieses neue Formteil in der Größe 16x16! (wird’s so schnell nicht wieder geben, dass ich so große Teile so hoch in den Himmel preise)

Farben!!


Die ersten Säckchen waren dann recht rasch aufgerissen und sofort stachen die vielen Farbtöne ins Auge, das hat Spass gemacht zu bauen, denn es erleichterte die Suche nach den richtigen Teilen. Die Farben waren nämlich Steintypen zugeordnet. Super finde ich auch die Auswahl der Farben, da sind Medium Nougat, Nougat, Medium Azure, Dark Red, Dark Azure, Dark Blue, Bright Green genau so dabei wie Red, Blue, und Yellow mit dabei!! Ich kann mich täuschen, aber das hat dann noch mal mehr Spaß gemacht das aufzubauen. Denn da sind absolut Parallelen zu ziehen mit einem AFOL der ein MOC baut. Innen wird das verwendet das man gerade zur Hand hat (zumindest geht es mir so) und außen ists dann alles nicht mehr sichtbar. Ich denke gerade dieser Aspekt hat mir da so gefallen und ist 1 zu 1 ins Bauerlebnis eingeflossen.
Die Verbindung zu AFOLs sollte nicht das letzte mal sein, in der mehrstündigen Bauphase dieses Sets, dazu später mehr.

Instabilität
Bereits am Anfang der Bauphase bemerke ich, dass teilweise Bauschritte nicht ganz LEGO Like sind (zumindest was mein Empfinden TLG gegenüber betrifft) Da werden zum Beispiel Steine zusammengesetzt die erst im nächsten oder gar übernächsten Schritt verbunden werden, und dann vielleicht auch nur „Einseitig“… könnten also auch rausbrechen.
Hier ein Beispiel:



Dabei handelt es sich um eine Blende der Basis, die geSNOTet (SNOT= Studs Not On Top) angebaut wird, also nicht in klassischer Bauweise von unten nach oben, sondern seitlich (für etwaige Erstleser).
Natürlich ist der Umstand, dass ein Teil „rausbrechen“ könnte, hinfällig sobald das Teil gesnotet wurde. Aber alleine die Tatsache, dass es erstmal so gebaut wird, ist für mich erstaunlich.

Ein anderes Beispiel bei diesen „Blenden“:



Ich hab das Teil absichtlich etwas auseinander gezogen, damit man sieht was ich meine > den Spalt zwischen hell und dunkelgrauem Schrägstein.
Dieser Bruch ergibt sich durch die hell und dunkelgraue Farbwahl. Man hätte hinter den Schrägsteinen schon mal einen 1x4 oder 2x4er Stein quer einfügen können für den Zusammenhalt. Man hat darauf aber verzichtet - wird eh am Schluss gesnotet.
Auch hier kann ich mir den Zusatz nicht verkneifen, der mir beim Bauen dieser Teile gekommen ist: Ein AFOL würde es nicht anders machen, weg sind die Zeiten, wo LEGO stur Stein um Stein aufgebaut hat und alles zu jeder Zeit perfekt zusammengehalten hat.

Kellergemäuer

Sehr gut gelungen finde ich die Ruinen des „Kellers“ (Hypogeum). Hier wird ausschließlich gesnoted. Damit die einzelnen Elemente an der Grundplatte befestigt werden können, wird dieses Teil verwendet.

… das in die Lampensteine eingefügt wird. Das hält sehr stabil.



Die wichtigsten Teletypen im Set
Für Konnektivität der einzelnen Segmente sorgen natürlich diese Teile:


Und dann gibt es noch dieses hier:

239 Mal um genau zu sein, damit werden unterschiedliche Dinge bewerkstelligt.
> Einmal um an der Fassade als Kontrast zum vielen tan zu wirken und gleichzeitig den verfallenen Zustand des Objektes noch markanter herauszuheben.
>und was noch viel bedeutender ist, mit dem Teil wird ein halber Stud Versatz bei jedem Segment erzielt. Die Basis für jedes Segment sind immer 2x8er oder 2x10er Plates auf die man mit dem Teil den Versatz aufbaut.

Damit das ganze dann noch zusammenhält werden jumper Plates verwendet:
126x und
237x


Welche Teile gefallen mir am meisten:
Diese beiden Teletypen hab ich ins Herz geschlossen:



Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber die sind in diesem Set in dieser Farbe neu am Markt! Mit denen werden hervorragende Details gezaubert! Die Säule find ich herausragend! Diese Säulen verleihen dem Kolosseum seinen Charme! Ganz im Stile eines MOCers werden diese aufgebaut. Ein Blick in die Bauanleitung lohnt sich um die unterschiedliche Konstruktionsweise der Säulen auf den 3 Ebenen im Detail anzusehen!
Bauanleitung Nummer III, ab Seite 68; Bauschritt 153. Auf den ersten Seiten sind auch die unterschiedlichen Säulen abgebildet und kurz erklärt.
Ich finds super!

Kuriosum
In Karton 2, bei Sackerl 22 kam mir ein weißer Stein unter:

Ich dachte mir erst nix, fiel aber natürlich auf zwischen den tan und dark tan Teilen… Schlussendlich hat sich dann herausgestellt, dass ein falscher Stein im Set war! Denn es fehlte bis zum Schluss diese 1x4er Fliese in dark tan:

Nun gut, kann ja mal passieren bei 9000 Teilen. Frage mich dennoch, wie der weiße Stein da hineingeschlüpft ist.

Qualität der gedruckten Bauanleitung
Alles in allem LEGO Standard! Sehr edel in Schwarz gehalten. Die einzelnen Farben werden gut dargestellt. Vor allem das Schwarz und Dark Bluish Grey können gut unterschieden werden. Das war in der Vergangenheit - wieder subjektiv betrachtet - nicht immer so.
Und ein kleines Detail ist meiner Tochter aufgefallen. Ich hätt es nie bemerkt, hätte sie beim Bauen nicht auf einmal innegehalten. Erst als ich fragte was los sei, antwortete sie: „da sind rosa Linien in der Bauanleitung!“



Eine Seite in Bauanleitung II hat da bei mir einen kleinen Mangel quer über die gesamte Seite, kommt genau ein Mal vor bei allen vieren. Wenn ich es genauer betrachte, dann fällt es auch beim Schwarz auf, auf dem Bild kann man es gut erkennen - ist nicht durch die Überbelichtung - da ist das Schwarz wirklich nicht durchgehend Schwarz.
Für mich verkraftbar - wie oft werd ich da reinschauen?! 1 Seite von wie vielen Seiten?! Würd mich interessieren ob das sonst auch noch jemand hat? Oder ob das nur bei meiner Bauanleitung ist!

Was mich dann schon gestört hat, war in Karton IIII, da war die Bauanleitung hineingewurschtelt zwischen den Plastiksackerln. Jetzt hat TLG es bei den ersten drei Kartons geschafft, dass die Bauanleitung am Karton anlag und beim letzten ist sie zerknittert…. mag ich nicht sowas! Zudem sind die Bauanleitungen ja lose drin, das heißt kein Karton zum aussteifen… wie zum Beispiel bei der CC Modular Reihe.

Déjà–vu
Wie ich diese Teile zum ersten Mal im Set sehe, erinnert es mich wieder - Achtung Spoiler Alarm! - an unser Sonderset von Schloss Kornberg! Das nach wie vor in der Limitierten Auflage von nur 75 Stück direkt beim Schloss zu erwerben ist, oder man nimmt mit mir Kontakt auf ;)
Steine vom Kornberg Set




Schönheitsfehler
Beim Bau der Basis und dem Snoten, kommt es dazu, dass an manchen Stellen Lücken entstehen. Die kann man nicht anders Bauen, fallen aber auf. Bei Bauschritt 40 (dem letzten) wird aber auch hier nachgebessert! Ich find es super, dass TLG daran denkt! Die Fahrzeuge verdecken diese Stellen wie auf den Bildern ersichtlich. Sehr sehr feines Detail, das den Gesamteindruck nochmals abrundet.



« Letzte Änderung: 03. Januar 2021, 17:17:14 Nachmittag von kofi »
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[Set-Kritik] Das Dilemma mit den Wiederholungen - oder gar kein Dilemma?!
« Antwort #2 am: 02. Januar 2021, 13:22:46 Nachmittag »

Tja, wo soll ich beginnen…
es ist ein Gebäude.. wenn man sich das auf Fotos ansieht, kann man den Aufbau in Segmenten nicht abstreiten. Ist halt so bei der Architektur - wir bauen (fast) nix asymmetrisches. Symmetrie ist der Grundstein beim Kolosseum (Herr Architekt, bitte kreuzige mich nicht, wenn ich hier Stuss rede).
Deshalb verstehe ich die online Diskussionen nicht, wo von sich wiederholenden Bauabschnitten geredet wird. Schaut man sich das Teil auf Fotos an, ist das doch erkennbar, da müsste man es nicht erst extra kaufen, um dann drauf zu kommen, dass das so ist, oder!?



ABER, wenn ich diese Wiederholungen vergleiche mit anderen Sets, wie den Taj Mahal oder die Tower Bridge, muss ich gestehen, TLG hat hier großartige Arbeit geleistet! Großartige Arbeit in Hinblick auf Reduzierung von endlosen Wiederholfrequenzen! Wie das erreicht wurde möchte ich hier kurz schildern. Es ist die Kombination von mehreren geschickten Schachzügen, die TLG hier angewandt hat. Vorweg, sie müssen uns AFOLs erhört haben, denn in der Vergangenheit hatten wir ja schon öfter auf diese langweiligen Wiederholungen hingewiesen, wo wir immer Seiten wieder zurückblätterten und denselben Abschnitt x mal bauten.
Was ist mir aufgefallen:
> 2x (ganz am Beginn) „blättert“ man zurück in der Anleitung und baut denselben Abschnitt ein 2.Mal. Ansonsten ist die Anleitung fortlaufend, das heißt kein Herumgeblättere mehr!
> Die Segmente sind in Arbeitsschritten abgepackt. Das heißt, die niedrigeren Segmente sind immer im Doppelpack und die größeren immer Solo in den Plastikbeuteln enthalten. Erspart viel Gesuche und vor allem verkürzt das, zumindest für mich, die Bauphase wo ich denke „Wann ist das endlich aus“.
> Ein Viertelkreis besteht aus 9 Segmenten, davon wiederholen sich identische Segmente jedes 2. oder 3. Mal. Dadurch baut man nicht wirklich immer dasselbe hintereinander mehrmals sondern wird aufgelockert durch ein anderes.
Dazu kommt, dass bei den hohen Segmenten die „Spitze“ meist etwas anders aufgebaut ist, sind Kleinigkeiten, tragen aber auch dazu bei, dass man nicht das Gefühl hat hier eine Wiederholung nach der anderen zu bauen.
>In Bauanleitung IIII, wird dann ein weiterer Trick angewandt: die Bauschritte sind um 180 Grad verkehrt dargestellt bei den Segmenten des 4. Viertelkreises. Hat mich zu Beginn etwas aus dem Konzept gebracht, denn ich musste wieder genauer in die Bauanleitung schauen bei den Bauschritten. Was so eine Drehung ausmacht… ich finds gelungen!
>Ein kleines Detail am Rande, aber dennoch gut für das Gemüt: Die einzelnen Bauabschnitte sind in unterschiedlich vielen Säckchen abgepackt (1, 2 oder gar 3). Das verleiht das subjektive Gefühl, dass da jetzt was anderes gebaut wird. Ich habs nicht nachkontrolliert, aber bin mir sicher dass zumindest 99% der Teile dieselben sein müssen in den Säckchen, denn man baut ja immerhin immer dieselben Segmente auf. Der 1 Prozent entfällt - wieder subjektiv - auf unterschiedliche Wahl an Verbindern, die da währen:

…. also marginal…
> Bei Bauabschnitt 37 wird dann nochmal Mut gemacht zum Weiterbauen, durch diese - ich will es nicht verraten - Kleinigkeit, wird’s wieder etwas spannender beim Bauen der Segmente. Ich finds gelungen und ist hier eine Erwähnung wert.


Die Summe der oben angeführten Maßnahmen - so will ich es mal nennen - ergibt ein flüssiges Bauen und hebt sich eindeutig von den zuvor erwähnten Referenzsets, was die Wiederholungen betrifft, hervor.
Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass speziell bei den niederen Segmenten ein leichter Frust eintrat, denn da ist trotz dem oben Erwähnten nicht wirklich Abwechslung dabei.
ABER, auch hier gibt es ein Aber! Aber wir haben uns damit beholfen, dass meine Kinder mitbauten, Wir wechselten uns ab beim Bau der Segmente, dadurch ging das recht flott dahin, wenn jeder nur 7 Segmente baut ;)

Nachdem die erste Hälfte gebaut ist, gehts aufregend weiter! Die hohen Segmente machen aufgrund der vielen Säulen und der Größe mit den ganzen Details mehr Spaß zu Bauen! Da ist auch ein deutlicher Unterschied bei den Teilen. Die niederen haben durchschnittlich 105 Teile und die Hohen 250 Teile!!
Also durchhalten bei Karton 2 und ab Karton 3 wird’s dann gefühlt abwechslungsreicher.
« Letzte Änderung: 02. Januar 2021, 13:44:56 Nachmittag von kofi »
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[Set-Kritik] „Offtopic“: Für unsere Statistikjunkies
« Antwort #3 am: 02. Januar 2021, 13:23:13 Nachmittag »

Vorweg schicken möchte ich, dass ich hier teilweise nicht alleine gebaut habe und auch nicht auf Geschwindigkeit gebaut habe. Die Zeiten kommen so ungefähr hin, ohne dass ich es mit der Stoppuhr gemessen hab.

Bauzeit für Bauanleitung I: 1h20min
Bauzeit für Bauanleitung II: 3h
Bauzeit für Bauanleitung III: 2h45min
Bauzeit für Bauanleitung IIII: 2h35min

Es sind 1996 Bauschritte auf 836 Seiten aufgeteilt auf 4 Bauanleitungen und 40 Bauschritten (die Säckchen hab ich leider nicht gezählt ;( )

Es sind insgesamt 91 zusätzliche Teile (Extra Parts) im Set, wobei in Bauabschnitt 37 keine dieser Teile enthalten waren!

Durchschnittlich werden 17,5 Bögen (brick arch) pro Segment verbaut.
Insgesamt sind es 40 Segmente, die das Oval bilden. Vier davon sind mit Studs am Bodenaufbau verbunden, die restlichen sind mit den Scharniersteinen verbunden.

5,5Cent kostet das Teil, was bemerkenswert ist, denn:
kostet 6,36 Euro

Lediglich dieses Teil
mit 4 Cent
mit 5 Cent
mit 4 Cent
mit 5 Cent
mit 5 Cent
mit 5 Cent
mt 4 Cent
mit 5 Cent
mit 5 Cent
sind günstiger.

Oder anders gesagt:
Davon gibts im Set jeden 2. gratis dazu:
… 2 von 3 gratis:

Oder die
kosten zusammen im Set halb soviel, wie einer auf lego.com!

Bricklink Preise wurden nicht verglichen und würden die Statistik maßgelblich beeinflussen, was aber zu einem deutlich gesteigerten Zeitaufwand geführt hätte, der angesichts des gewünschten Zwecks dieser Statistik in keinem Verhältnis zu setzen wäre, was wiederum dazu führte, dass ich dies hier ausgeschlossen habe.
« Letzte Änderung: 02. Januar 2021, 18:25:57 Nachmittag von kofi »
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[Set-Kritik] Schlussbemerkung
« Antwort #4 am: 02. Januar 2021, 13:23:38 Nachmittag »

Das Lego Set 10276, Kolosseum aus der Reihe Crestor Expert, ist aktuell (Dezember 2020) das größte Set mit 9036 Teilen. Veranschlagt mit 499,99 Euro (Österreich) im Lego Shop für Kinder ab 18 Jahren.
Das letztgenannte würde ich jetzt mal ignorieren, denn ich finde es ist ein Familienbausatz an dem auch wesentlich jüngere Kinder mitbauen können. Die Techniken sind abwechslungsreich, moderat anspruchsvoll und von daher auch für Kinder unter 10 Jahren, die etwas Erfahrung haben, auf jeden Fall geeignet. Von den Techniken her reiht sich das Set in die Architecture Reihe ein (Das Weiße Haus, Freiheitsstatue).
Gerade der Aspekt, dass die gesamte Familie daran bauen kann, find ich den absoluten Mehrwert in dem Set. Uns hat es zusammen viel Spaß gemacht und gemeinsam haben wir das Bauwerk wachsen gesehen und waren neugierig auf jeden weiteren Bauschritt. Dies in Verbindung mit etwaigen Wiederholungen, die nicht von der Hand zu weisen sind, hab ich oben ausführlich erörtert. Von mir sind die Wiederholungen nur ansatzweise lähmend bemerkt worden, hier hat TLG ausgezeichnete Arbeit geleistet, unter anderem durch die Kontinuität in der Bauanleitung (kein endloses zurückblättern in den Seiten und Bauschritte x mal wiederholen). Und das Finish (die letzten 6 Bauschritte) kann sich sehen lassen! Das hat nochmal richtig Spaß gemacht und das Kolosseum ist damit viel zu schnell fertiggestellt worden.
Mit einem Schnitt von 5,5 Cent für das Teil ist das Kolosseum auch was für Setverwerter. Da sind durchwegs interessante Teile in größerer Anzahl drin, die die Teilesammlung auffetten. Ich find ja für klobige Teile keine wirkliche Verwendung, und die gibt es hier nur vereinzelt.
Schon erwähnt habe ich die Verbindung zu Architecture Sets, Minifiguren sind hier nicht dabei. Wäre auch in dem Maßstab kontraproduktiv. Wüsste nicht ob es dafür überhaupt welche gäbe, die passen. Will man Minifiguren, dann wäre man zum Beispiel mit der Canitina besser beraten.
Was mir aber eindeutig fehlt ist ein bedruckter Stein mit dem Schriftzug „Colosseum“. Liebe TLG, der wäre doch sicher auch noch drin gewesen! Bis zum letzten Saukerl hab ich darauf gehofft… Würde das Gesamtbild nochmal abrunden.
Am Ende erwartet dem Baumeister/ die Baumeister (in) ein Riesen Bauwerk mit unzähligen Details, mehr ist in dem Maßstab nicht möglich! Wirklich sehr gelungen.
Bleibt nur die Frage, wo stellt man sowas hin, denn ein Hingucker ists für Groß und Klein. Das Set kann sich zu Recht als „größtes LEGO Set aller Zeiten“ bezeichnen.
Ich bedanke mich fürs Durchhalten und Lesen meiner Kritik, und möchte schließen mit einem Zitat meiner Kinder, nachdem sie das vollendete Bauwerk bestaunt haben:
Schaut aus wie ein Ei
« Letzte Änderung: 02. Januar 2021, 13:45:22 Nachmittag von kofi »
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[Set-Kritik] Rückschau der größten LEGO Sets aller Zeiten
« Antwort #5 am: 02. Januar 2021, 17:01:40 Nachmittag »

Ich hab das vor Kurzem erst irgendwo im www gelesen, aber irgendwie kann ich es nicht mehr finden. War ganz interessant, deshalb hab ich hier eine eigene Auflistung versucht.
Die Quellen sind: bricklink.com, brickset.com und das Buch LEGO Collector 2nd Edition.

Wie gesagt, es sind meine eigenen Recherchen. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollzähligkeit noch auf Richtigkeit der Angaben! Viel Spaß damit.

Die Aufzählung beinhaltet LEGO Sets mit den bis zu dem Erscheinungsjahr meisten Teilen. Nicht berücksichtigt wurden Bundles von mehreren Sets zu einem oder Sets, aus denen mehrere kleinere Modelle nebeneinander gebaut werden können, wie zum Beispiel LEGO Basic Sets.

Aufgebaut ist die Liste wie folgt:
Erscheinungsjahr
Themenbereich - Setnummer und Modellbezeichnung - Teilezahl
Abbildung

1955
Town Plan - 1236 Garage - 59 Teile


1956
Town Plan - 1310 ESSO Filling Station - 96 Teile


1957
Town Plan - 1309 Church - 150 Teile


1963
Building - 318 Warehouse and Windmill - 153 Teile


1964
Trains - 323 Train - 253 Teile


1973
Space - 358 Rocket Station - 276 Teile


1975
Space - 367 Moon Landing - 375 Teile


1977
Technic - 853 Auto Chassis - 601 Teile


1978
Hobby Set - 398 USS Constellation - 973 Teile


1989
Model Team - 5590 Whirl and Wheel Super Truck - 1012 Teile


1990
Town - 6542 Launch & Load Seaport - 1080 Teile


1994
Technic - 8880 Super Car - 1343 Teile


1996
Model Team - 5571 Giant Truck - 1757 Teile


2000
Sculptures - 3450 Statue of Liberty - 2882 Teile


2002
Star Wars - 10030 Imperial Star Destroyer UCS - 3096 Teile


2005
Star Wars - 10143 Death Star II UCS - 3441 Teile


2007
Star Wars - 10179 Millennium Falcon UCS - 5197 Teile


2008
Creator Expert - 10189 Taj Mahal - 5922 Teile


2017
Star Wars - 75192 Millennium Falcon UCS - 7541 Teile


2020
Creator Expert - 10276 Colosseum - 9036 Teile


2021
Lego Art - 31203 Weltkarte - 11695 Teile
« Letzte Änderung: 18. Juli 2021, 10:42:12 Vormittag von kofi »
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Re: [Set-Kritik] 10276 Colosseum
« Antwort #6 am: 02. Januar 2021, 17:42:28 Nachmittag »

Wow, danke, kofi. Ein super Bericht!
Und danke für die Auflistung der größten Modelle, da ist die Entwicklung schon sehr interessant.

LG Doris
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herb66

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Re: [Set-Kritik] Rückschau der größten LEGO Sets aller Zeiten
« Antwort #7 am: 02. Januar 2021, 19:47:58 Nachmittag »

Die Aufzählung beinhaltet LEGO Sets mit den bis zu dem Erscheinungsjahr meisten Teilen. Nicht berücksichtigt wurden Bundles von mehreren Sets zu einem oder Sets, aus denen mehrere kleinere Modelle nebeneinander gebaut werden können, wie zum Beispiel LEGO Basic Sets.

2 sets aus dieser Liste habe ich - zusammen 651 Teile  ;D

-

Deine Liste werd ma auch bald nicht mehr finden. Warum im Colloseum thread eingebettet und nicht extra  ???
« Letzte Änderung: 06. Januar 2021, 16:57:06 Nachmittag von herb66 »
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Re: [Set-Kritik] 10276 Colosseum
« Antwort #8 am: 02. Januar 2021, 19:58:19 Nachmittag »

Bunte Steine, die man später nicht mehr an der Oberfläche sieht, verwende ich auch bei meinen Sets. Denn durch den Kontrast kann man die Bauanleitungen einfach besser "lesen" und man vergisst nicht so leicht was bzw. man hält Abstände zwischen den Steinen richtiger ein.

Hier ein Spoiler aus meinem Mariatrost-Modell, die blauen Plättchen sieht man später nimmer. Sie stehen im starken Kontrast zum Rest und dadurch wirkt die Anleitung übersichtlicher.

« Letzte Änderung: 02. Januar 2021, 20:13:47 Nachmittag von herb66 »
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Re: [Set-Kritik] 10276 Colosseum
« Antwort #9 am: 02. Januar 2021, 20:24:50 Nachmittag »

Nochwas: Das Formteil wurde offenbar wegen Teenisietown herausgebracht. Der Burgermeister hat wohl ungeahnte connections.
« Letzte Änderung: 03. Januar 2021, 08:30:45 Vormittag von herb66 »
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Re: [Set-Kritik] 10276 Colosseum
« Antwort #10 am: 02. Januar 2021, 22:30:28 Nachmittag »

Die 367 aus 1975 hatte ich als Kind - Wusste nicht, dass ich mal so ein "großes" Set hatte.

Ich muss zugeben, dass ich vom Kolosseum nicht ganz begeistert bin - hätte man das mit 2-3000Teilen und 200 Euronen im kleineren Maßstab gemacht, wäre ich sofort dabei - so ist es mit zu GRoß - und als Teilespender zu schade ;)

Bin neugierig welches Set die 10.000 knackt ;)

Super Review... Danke
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kofi

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Re: [Set-Kritik] Rückschau der größten LEGO Sets aller Zeiten
« Antwort #11 am: 03. Januar 2021, 07:59:52 Vormittag »

Deine Liste werd ma auch bald nicht mehr finden. Warum im Colloseum thread eingebettet und nicht extra  ???

Die Liste passt halt gut zum Kolosseum, dachte nicht, dass die so interessant ist für einen eigenen Thread...
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Peter P.

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Re: [Set-Kritik] 10276 Colosseum
« Antwort #12 am: 04. Januar 2021, 19:51:57 Nachmittag »

Danke für deine ausführliche Set-Kritik!
Ich freue mich auf das Set! Sobald es mit entsprechenden Rabatt gibt, werde ich zuschlagen.

Kann man die Tiefe auf 50cm reduzieren? Dann könnte ich es aufgestellt lassen.

Lg Peter
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Lothar

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Re: [Set-Kritik] Schlussbemerkung
« Antwort #13 am: 05. Januar 2021, 12:43:31 Nachmittag »

Hallo Kofi!

Sehr gut gemachte Setbesprechung. Interessant fand ich auch die Aufdröselung auf die Preise pro Stein.
Gelacht habe ich über diesen Satz inkl. Tippfehler:
Liebe TLG, der wäre doch sicher auch noch drin gewesen! Bis zum letzten Saukerl hab ich darauf gehofft…
Ja, ja. Diese Saukerle von TLG. Nicht mal eine bedruckte Fliese waren wir ihnen wert.  ;D

Liebe Grüße
Lothar
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kofi

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Re: [Set-Kritik] 10276 Colosseum
« Antwort #14 am: 05. Januar 2021, 16:50:42 Nachmittag »

Ey,... die Saukerle hab ich nicht alle erwischt... bzw. die AUtokrrktur war zu eifrig! Sollte natürlich Sackerl heißen!!! Sorry!
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