Hallo!
Na bei Eisenbahn kann ich vielleicht weiterhelfen
Bin leider nicht so aktiv am Schreiben, aber ab und zu lese ich auch mit, und als Eisenbahner kann ich deinen Schritt nur begrüßen
Ich bin schon länger dabei mir eine kleine Eisenbahn aufzubauen, aber da weder Zeit noch Geld endlos zur Verfügung stehen braucht das Ganze bei mir seine Zeit.
Es gibt hier viele Fragen, die du dir stellen kannst bzw solltest, wir können uns gerne auch mal treffen, das würde das Ganze wahrcheinlich sehr vereinfachen.
Allgemein anerkannt bei Lego-Eisenbahnen ist tatsächlich nur die Spurweite - fast alle Anlagen benutzen die original Lego-Gleise, bzw neuerdings auch zunehmend 3D-gedruckte Varianten, da Lego viele Gleisgeometrien einfach nicht herstellt.
Alles andere ist variabel, es gibt jedoch ein paar Standards, die mehrheitlich vertreten sind.
BREITE der Züge- manche Leute sammeln einfach die Züge, die Lego selbst produziert hat, das ist in meinen Augen jedoch ziemlich schnell unspektakulär. Die original Lego-Züge haben normalerweise eine Breite von 6 Noppen (mit Ausnahme des diesjährigen Disney-Zuges) plus angebauten Details die manchmal etwas herausstehen.
- auf diese Lego Züge aufbauend gibt es auch zahlreiche Mocs, die ebenfalls 6 Noppen breit sind. Nachteil hier ist, dass die Züge ziemlich unrealistische Proportionen haben, weshalb viele Lego-Eisenbahner mit höheren Ansprüchen (Originaltreue, Proportionen, Details,...) diese Breite eher vermeiden
- recht häufig vertreten sind Eisenbahnen, die 7 Noppen breit sind. In dieser Breite gibt es ziemlich viele Mocs, vor allem auch von europäischen Modellen. Der Vorteil hier ist, dass die Proportionen schon sehr viel realistischer sind bzw sich auch mehr details an den Loks anbringen lassen. Nachteil ist, dass es nicht viele ungerade Platten von Lego gibt, aber das macht das Ganze sehr viel herausfordernder uns spannender für mich - ich tendiere aus ein paar Gründen zu dieser Breite.
- Auch weit verbreitet sind Modelle mit 8 Noppen Breite. Vor allem bei Amerikanischen Modellen herrscht diese Breite vor, aber es gibt auch in D einige Lego-Eisenbahner, die in dieser Breite bauen. Hier kommen dann schon viele Vor- und Nachteile ins Spiel. Es lassen sich viel mehr Details unterbringen - mit der Breite wächst jedoch auch Höhe und Länge, wenn man die Proportionen beibehält. Man braucht also insgesamt mehr Steine, die Loks und Waggons werden schwerer, was sich auch darin zeigt, dass man zB mehr oder stärkere Motoren braucht,. Da die verfügbaren Eisenbahn-Räder von der Größe her begrenzt sind, kann man bei Loks mit großen Treibrädern (zB Dampfloks) sehr schnell an die Grenzen kommen, wenn man originalgetreu bauen will - ein paar Kompromisse muss man zwar immer machen, aber gerade die Größe der Räder fällt auf, wenn sie im Verhältnis zum Rest der Lok viel zu klein ausfallen
- Es gibt auch Modelle mit größeren Breiten - 10, 12, 14 Noppen und darüber hinaus, diese sind jedoch oft Unikatem weshalb ich davon eher abraten würde, da sie einfach auf jeder Anlage entweder gar nicht fahren können (Lichtraumprofil) oder einer ungetüm aussehen und nicht reinpassen.
ANTRIEBSSYSTEM- 12V ist schon sehr alt, die wenigsten verwenden das System noch, das ist mehr etwas für Nostalgiker. Es gibt eine handvoll Mocs, die gezielt im Stile der 80er Jahre gehalten sind, aber wirklich zum Eisenbahnbau mit Lego eignet sich dieses System nicht.
- 9V war früher sehr verbreitet, und ist es auch heute noch. Da man jedoch Metallschienen braucht, die Lego nicht mehr produziert, wird dieses System leider mit der Zeit mehr und mehr verdrängt. Der entscheidende Vorteil bei Ausstellungen ist, dass die Loks vom Strom aus der Steckdose fahren, man also keine Battereien braucht. Weiters kann man auch kleine Loks kompakt bauen - mit Batteriebox (bei PF auch noch Empfänger) beim PF/PU-System muss man schon große Bauteile in den Loks unterbringen, die sich oft nicht leicht verstecken lassen. Das größte Problem bei diesem System ist die nicht so große Flexibilität bei Motoren - viele Dampfloks und auch andere Loks lassen sich nur mit zahlreichen Kompromissen im 9V-System bauen, wenn die Lok selber die Waggons antreiben soll. Als Notlösung haben manche Eisenbahner den 9V-Motor in einem Waggon eingebaut, um die Lok realistisch bauen zu können.
Das Hauptproblem bei diesem System ist der Kostenfaktor - die Geraden werden immer seltener bzw immer teurer - die Motoren selbst sind nicht so schlimm, wenn man richtig schaut bekommt man sie um 25€-35€ in gutem Zustand, was immer noch billiger als die PF/PU-Steuerung ist. - PF/PU sind die neueren Systeme, wobei Power Functions mittlerweile durch Powered Up abgelöst wird. Der entscheidende Unterschied zu 9V ist, dass die Schienen nicht mehr stromführend sind, dafür jedoch Batterien in die Züger verbaut werden müssen, die eine Menge Platz einnehmen. PF brauchte noch einen IR-Receiver, der zusätzlich Platz gebraucht hat, während Powered Up mit Bluetooth funktioniert, und die Software schon in der Batteriebox eingebaut ist
Das sind mal ein paar Hauptpunkte, die mir einfallen. Was ich jedoch noch einhaken muss, da due den Hidden-Side Zug erwähnst:
Lego hat mit dem Zug neue Achsen eingeführt, die anscheinend nicht so gut rollen sollen - hier haben sie die Metallachsen eingespart und nur noch auf Platsik gesetzt, was leider zu mehr Reibugn führt. Weiters wurden bei dem Zug die Magnetkupplungen eingespart, die jedoch in so gut wie allen Lego-Eisenbahnanlagen Standard sind. Natürlich kann man damit leben, aber es liegt an dir, das zu entscheiden.
Ich selbst baue meine Loks 7 Noppen breit und verwende ein Mischsystem aus 9V und PF - ich habe größtenteils 9V-Schienen (davon leider nicht sehr viele) und so 3-4 9V-Motoren, aber auch ein paar PF-Loks/Waggons. Alle Loks vom PF-System fahren auf den 9V-Schienen, aber die 9V-Motoren natürlich nicht auf den PF-Platikschienen. Deswegen schaue ich, dass ich mir wenn nur 9V-Schienen zulege, damit ich beides verwenden kann. Hier ist auch Aussicht auf Erleichterung, das ein Kanadier ans alte 9V-System angelehnt Schienen produzieren will, die hohe Qualität haben und fast identisch aussehen. Hierzu mehr:
Meine Mocs sind hauptsächlich Modelle von Loks aus Großbritannien, ich habe jedoch auch eine Lok nach österreichischem Vorbild gebaut, und es sind auch noch mehr in Planung.
Hier ein paar Bilder zur Inspiration:
Eine Lok der ÖBB der Reihe 4041
Schon seit Längerem im Bau ist eine Garnitur der alten Wiener S-Bahn
ÖBB 4020 wip by
ScotNick1, on Flickr
Die Dampflok "AJAX" der Kaiser Ferdinands Nordbahn (steht heute im Technischen Museum)
Bis jetzt nur digital habe ich eine Straßenbahn der Type E1
Sowie eine ÖBB-Lok der Reihe 1040
Und eine Taurus (ÖBB 1016)
Siemens ES64U2 - ÖBB Taurus by
ScotNick1, on Flickr
Ein paar Probleme hatte ich mit der ÖBB 1670, die hab ich noch immer nicht fertiggebaut
BBÖ 1670 WIP by
ScotNick1, on Flickr
Und zum Schluss als Beispiel noch eine englische Lok - der Antrieb ist im ersten Waggon, die Räder der Lok sind nicht original Lego.
Gladstone by
ScotNick1, on Flickr
(Zum Anschauen des Videos auf den Link klicken)
Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen Einblick geben, wir können auch gerne mal bei einem Kaffee oder so darüber reden, wenn du wirklich tiefer eintauchen willst
Lg,
Niki
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