Die Modulbauweise ermöglicht es, auf Ausstellungen problemlos alle Bauwerke zusammenzufügen. Dieses Prinzip kennen wir bereits von den modularen Häusern, und ist besser bekannt als
Café Corner Standard (im Folgenden als „CC“ bezeichnet). Hier gehen wir jedoch einen Schritt weiter, und integrieren neben den Gebäuden auch Straßen und Schienen in einen Standard. Ein Modul besteht künftig also nicht mehr aus nur einem Bauwerk, sondern aus:
Haus + Straße + SchieneDas erscheint am ersten Blick etwas komplizierter, soll letztlich aber dazu dienen, die Zeit für Organisation und Aufbau deutlich zu verkürzen. Nachfolgend werden die unterschiedlichen Modulformen angeführt. Die hier gezeigten Abbildungen sind jedoch stark vereinfachte Darstellungen, Details zur Ausführung sind daher bitte unbedingt Kapitel 4 und 5 zu entnehmen.
2.1. STANDARDMODULFür den Anfang sind Standardmodule am meisten gefragt. Theoretisch lässt sich ein Layout gänzlich aus Standardmodulen bauen. Bereits bestehende CC-Reihenhäuser können auch relativ einfach zu einem Standardmodul umgebaut werden. Sie müssen lediglich um eine Straßenplatte und eine Schienenplatte erweitert werden.
Die Tiefe eines solchen Moduls ist mit drei Grundplatten festgelegt. Dem Betrachter am nächsten befindet sich die Schienenplatte, in der Mitte die Straßenplatte und im Hintergrund das Gebäude. Daraus ergibt sich eine Gesamttiefe von 75cm, die ideal für die Tische der Modellbaumesse Wien geeignet ist (80x80cm). Tische, die weniger als 70cm Breite aufweisen (50x100cm, etc), müssen Notfalls längs aneinander gereiht werden.
Die Breite eines Moduls ist jedem Einzelnem überlassen, wird jedoch durch die Straßenplatten vordefiniert. D.h. die Modulbreite muss immer ein Vielfaches von 32 Noppen aufweisen, wobei Gebäudebreiten natürlich unterschiedlich ausfallen können. So können z.B. zwei schmale CC-Häuser (16 Noppen breit) mit einer Straßenplatte und einer Schienenplatte zu einem Modul kombiniert werden.
Ein Modul kann allerdings auch gänzlich ohne Haus auskommen. Z.B. kann anstelle eines Gebäudes ein Parkplatz gestaltet werden. Auch offene Rasenflächen oder Parks mit Bäumen, etc. sind denkbar. Besonders für den Anfang wären Häuser aber wünschenswert, da die Stadt ansonsten schnell zu einem Ort wird.
2.2. KREUZUNGSMODULKreuzungsmodule bieten die Möglichkeit, Eckhäuser in das Layout zu integrieren. Um die Moduleigenschaft, also die Möglichkeit des Verbindens mit jedem beliebigen anderen Modul, zu gewährleisten, muss ein Kreuzungsmodul im Normalfall eine Größe von 3x3 Grundplatten aufweisen.
Ausnahmen sind aber durchaus möglich, da ansonsten sehr schnell hohe Kosten aufgrund der vielen Straßenplatten und Schienenstücke entstehen.
Eine Möglichkeit besteht z.B. darin, nur eine Seite der Kreuzung zu vervollständigen. An die zweite Seite wird einfach ein Standardmodul angefügt. Vorzugsweise verwendet man ein Standardmodul, bei dem die Seitenwand des Gebäudes gut aussieht.
Zwei Eckhäuser lassen sich auch sehr gut direkt nebeneinander aufstellen, um eine kleine Seitengasse, die als Einkaufsstraße oder Fußgängerzone dient, anzudeuten.
2.3. ECKMODULHierbei handelt es sich um das aufwendigste Modul. Für den Anfang ist das Modul nicht unbedingt erforderlich. Selbst bei großen Anlagen kommt man in der Regel mir 4 Eckmodulen aus. Sollte sich daher jemand entschließen, ein Eckmodul zu bauen, ist eine vorherige Absprache von Vorteil.
Das hier dargestellte Eckmodul ist lediglich als Beispiel zu verstehen. Eckmodule können etwa auch mit Straßenkreuzungen oder sogar als Sondermodul (2.4.) ausgeführt werden. Invertierte Eckmodule sind bei unserer Anlagengröße nicht erforderlich.
2.4. SONDERMODULEWie der Name schon andeutet, gibt es keine Vorgaben für Sondermodule. Grundsätzlich ist alles erlaubt, solange die „Anschlüsse“ an den beiden Enden mit einem Standardmodul (2.1.) übereinstimmen. Grundsätzlich wäre es auch möglich, über die Standard-Tiefe von 3 Grundplatten (75cm) hinauszubauen, das sollte aber vorher abgesprochen sein. Sondermodule sollten generell erst angestrebt werden, wenn die Stadt bereits eine gewisse Grundgröße erreicht hat. Für den Beginn sind sie keinesfalls erforderlich, sie können aber zu einem späteren Zeitpunkt das Bild der Stadt sehr gut auflockern. Auch für die Beteiligten können Standard- und Kreuzungsmodule, die immer nach demselben Prinzip aufgebaut sind, mit der Zeit langweilig werden. Hier bieten die Sondermodule eine willkommene Abwechslung. Im Folgenden werden zwei Beispiele erläutert, wobei die Liste natürlich endlos weitergeführt werden könnte:
2.4.1. BAHNÜBERGANG
Vor allem wenn noch kein Bahnhof vorhanden ist, kann ein Bahnübergang dafür sorgen, die Zugstrecke selbst ein wenig aufzulockern. Ein Bahnübergang kann unterschiedlich, etwa mit oder ohne Schrankenanlage, ausgeführt werden. Wenn eine Schrankenanlage zum Einsatz kommt, sollte diese vorzugsweise in geschlossener Stellung gebaut werden. Ein Bahnübergang kann auch direkt in ein Kreuzungsmodul integriert werden. Ein Bahnübergang sollte jedoch nicht an einem Eckmodul (2.3.) gebaut werden, da ausscherende Züge leicht die Schrankenanlage beschädigen können.
2.4.2. BAHNHOF
Ein kleines Layout kommt auch gut ohne Bahnhof zurecht, und auch für größere Anlagen ist ein Bahnhof nicht unbedingt notwendig. Sobald man einen Bahnhof baut, ergeben sich auch gewisse Anforderungen. Wenn man davon ausgeht, dass der erste Bahnhof eher kleiner ausfällt, muss künftig auch die Länge der eingesetzten Züge berücksichtigt werden. Eine Absprache ist daher unbedingt erforderlich.
Eine weitere Möglichkeit wäre auch, den Bahnhof selbst in Modulbauweise zu bauen, so dass einzelne Teilstücke des Bahnhofs von unterschiedlichen Personen angefertigt werden. Der Bahnhof wächst so mit der Anlage mit. Das erfordert aber sehr viel Engagement der Beteiligten und soll hier lediglich als Beispiel dienen, was theoretisch für die Zukunft möglich wäre. Nachfolgend einige Ideen, die für den Anfang am schnellsten zu realisieren sind:
Die vermutlich einfachste Möglichkeit ist eine Bahnhaltestelle zwischen den Gleisen einzufügen. Diese kann von einem Bahnübergang aus, oder durch eine Überführung mit dem Gehweg verbunden sein. Diese Variante wäre etwa sehr einfach als Modulbahnhof umsetzbar und kann auch noch nachträglich eingebaut werden.
Eine weitere Möglichkeit ist, die Straße nach hinten zu verlegen, und das Bahnhofsgebäude so an die Zuggleise vorzurücken.
Auch aufwendigere Lösungen mit einer veränderten Schienenführung sind denkbar.
Den Bahnhof selbst als Zugdepot für den automatischen Zugtausch zu verwenden, ist für den Anfang sicher zu aufwendig und sollte erst zu einem späteren Zeitpunkt überlegt werden.